Ich war sprachlos vor so viel Schönheit, von der ich geglaubt hatte, sie in meinem Gedächtnis bewahrt zu haben, weil einige meiner Strophen, die von meinen Kommilitonen bewundert wurden, einen blassen Schimmer davon hatten. Wenn wir in einem Ballsaal, lichtdurchflutet, voller wollüstiger Melodien, tausend gemischter Düfte, des Flüsterns so vieler verführerischer Frauenkleider, derjenigen begegnen, von der wir mit achtzehn geträumt haben, und ein flüchtiger Blick von ihr unsere Stirn verbrennt, und ihre Stimme für einen Augenblick alle anderen Stimmen für uns stumm macht und ihre Blumen unbekannte Essenzen hinter sich lassen, dann fallen wir in einen himmlischen Sturzflug: Unsere Stimme ist machtlos, unsere Ohren hören sie nicht mehr, unsere Augen können ihr nicht mehr folgen. Aber wenn unser Geist erfrischt ist, kehrt sie Stunden später in unser Gedächtnis zurück, unsere Lippen murmeln ihr Lob in einem Lied, und es ist diese Frau, es ist ihr Akzent, es ist ihr Blick, es ist ihr leichter Schritt auf den Teppichen, der diesen Gesang nachahmt, den der Vulgäre für ideal halten wird. So lassen der Himmel, die Horizonte, die Pampa und die Gipfel des Cauca denjenigen, der sie betrachtet, verstummen. Die großen Schönheiten der Schöpfung können nicht gleichzeitig gesehen und gesungen werden: Sie müssen in die Seele zurückkehren, die durch die untreue Erinnerung blass geworden ist.
Noch bevor die Sonne untergegangen war, hatte ich das Haus meiner Eltern am Berghang weiß gesehen. Als ich mich ihm näherte, zählte ich mit ängstlichen Augen die Büschel seiner Weiden und Orangenbäume, durch die ich die Lichter sah, die sich wenig später kreuzten und sich in den Zimmern ausbreiteten.
Endlich atmete ich den nie vergessenen Geruch des entstandenen Obstgartens ein. Die Schuhe meines Pferdes funkelten auf dem Kopfsteinpflaster des Hofes. Ich hörte einen undefinierbaren Schrei; es war die Stimme meiner Mutter: als sie mich in die Arme nahm und an ihren Busen drückte, fiel ein Schatten über meine Augen: eine höchste Freude, die eine jungfräuliche Natur bewegte.
Als ich versuchte, in den Frauen, die ich sah, die Schwestern zu erkennen, die ich als Kinder verlassen hatte, stand Maria neben mir, und ihre weit geöffneten Augen waren mit langen Wimpern verhüllt. Ihr Gesicht errötete auffallend, als mein Arm von ihren Schultern rollte und ihre Taille berührte; und ihre Augen waren noch feucht, als sie bei meinem ersten zärtlichen Ausdruck lächelte, wie die eines Kindes, dessen Schrei die Zärtlichkeit der Mutter zum Schweigen gebracht hat.