Gäste die über Nacht im Schloss blieben, wurden manchmal unvermittelt von wilden Schreien, Liedern oder Geschimpfe geweckt, das von diesem volltrunkenen Kopf ausging. Genauso erging es der gesamten Nachbarschaft. Wieder und wieder wurde beim König eine Petition eingereicht, der Unruhestifter solle keinen Einlass zu den Bällen mehr erhalten. Zunächst sah König Nait über die Vorfälle hinweg, schließlich hatte der Drache eine lange Ahnenreihe und stand in Verwandtschaft zur königlichen Familie, außerdem man musste gerecht sein: die anderen acht Köpfe verhielten sich anständig. Als aber die Beschwerden mehr und mehr wurden, befahl Nait dem Hooligan und Trinker eine spezielle Vorrichtung auf die Schnauze zu setzen, sodass er nicht mehr trinken könne, doch der Drache schaffte es, den Knebel bei passender Gelegenheit erfolgreich auszuziehen.
Inzwischen, während die Gäste feierten und jubelten, zog Nico hier und dort Besteck unter den Tisch. Aus einem Stück Stoff, das er von jemandes Rock abgerissen hatte, bastelte Nico ein kleines Bündel indem er sein Gut ablud. Als er gerade unter dem Tisch hervor kommen wollte, um das Schloss zu verlassen, trat einer der Gäste versehentlich auf seinen Schwanz. Nico schrie wie am Spieß, er riss seinen Schwanz fort, warf seine Beute von sich und rannte los. Einige Gäste sahen wie aus dem Bündel die gestohlenen Sachen herausfielen und jemand schrie: „Haltet den Dieb!“.
Sofort setzten dem glücklosen Langfinger mehrere Wachen nach. Nico lief über Tische, unter Tische und zwischen den Gästen hindurch… Riesige Wachen stürmten den Saal und versuchten ihn zu fangen, aber durch ihre Größe waren sie nicht so behände wie der kleine und flinke Nico. Sie stolperten ständig über die Schwänze und Röcke der Gäste und einige der Geladenen fielen zu Boden. Kurz sah es so aus, als würde Nico verhaftet, aber das junge Mädchen, das ihn angelächelt hatte, streckte im richtigen Zeitpunkt, wie durch Zufall ihren Fuß nach vorne und der erste hinter Nico laufende Wächter stürzte und damit alle hinter ihm, einer auf den anderen zu einem großen Haufen. Das gab dem unglücklichen Kerl die Möglichkeit, der Jagd zu entkommen. Nico sprang aus dem Saal direkt unter die Füße eines Kellners, der das Gleichgewicht verlor und mitsamt seines Tabletts zu Boden plumpste. Auf der Flucht vor seinen Verfolgern lief der Arme durch das gesamte Schloss: er versteckte sich, wurde gefunden, lief weiter, bis er sich plötzlich in der Küche befand. Dort machte er alles dem Erdboden gleich. Es flogen verschiedenste Dinge durch die Luft, die die Wachen nach Nico warfen. Der Koch beteiligte sich am Wettrennen mit einer Pfanne in der Hand, denn der Langfinger hatte das Allerheiligste angegriffen – die Küche. Nico lief im Kreis über den Boden, die Tische, hing vom Kronleuchter und Fensterrahmen. Infolgedessen flog eine Schüssel mit Mehl durch die Luft und färbte ihn und die ganze Küche weiß. Der Pechvogel tat so, als ob er ein Sack in einer Ecke wäre, aber seine großen Augen verrieten ihn. Letzten Endes wurde über Nico ein Netz geworfen und der Langfinger war gefangen. Der kleine Drache wurde vor König Nait geführt, der befahl Nico bis zum Ende der Feier in Haft zu nehmen.