Die Hubertusalm - страница 2

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Karinka möchte dieses Elend verlassen. Sie hat sich mit ihren Freundinnen unterhalten. Alle arbeiten in Österreich oder in Restaurants und Herbergen an den von Touristen befahrenen Straßen. Sie unterhalten sich oft über ihren Verdienst. Die Freundinnen, welche in Österreich arbeiten, reden das Blaue vom Himmel. Und das lockt Karinka an. Sie kann das Doppelte verdienen. Die Familie braucht das Geld.

Eine ihrer Freundinnen, Etela, arbeitet im Oberen Inntal. Sie hat Karinka eine Stelle im Hotel Lange Route vermittelt.

Die Schwester Karinkas, Edita, arbeitet in der Nähe von Wien. In einem bekannten amerikanischen Imbissbetrieb. Die zweite Schwester, Gizela, studiert noch. In Bratislawa. Sie möchte Zahnärztin werden. Das Studium verschlingt das gesamte Einkommen der Familie. Gizela geht nebenbei arbeiten.

„Eine muss es schaffen“, hat Papa Fedor gesagt. Er möchte das Häuschen der Familie behalten. Mit Europa kamen auch deren Gebühren für Wasser, Abwasser und Energie. Fedor holt sein Gas für die Familie noch in Flaschen. Ein Anschluss an das Netz wäre für die Familie unbezahlbar. Einen Teil ihres Abwassers lässt Fedor noch auf dem eigenen Grundstück versickern. Das Ende dieser Entsorgung droht. In der heimischen Gemeinde sitzen bayrische Berater. Die haben der Gemeinde, Klärgruben aus Bayern eingeredet. Selbst in Bayern werden die nur unter Zwang verkauft. Man verbietet den Bewohnern einfach, in eine Hecke auf ihrem Grundstück zu pinkeln.


Die Ausreise


Karinka hat sich entschlossen, mit einem Sammeltransport das obere Inntal zu besuchen. Sie möchte erfahren, was sie dort verdient. Das Angebot hat sie überzeugt. Sie verdient das Dreifache gegenüber ihrer Heimat.

In Etelas Personalzimmer kann sie übernachten. Etela hat ihr schon einen Platz gerichtet. Etelas Freundin, Gita, hat kürzlich hier geheiratet. Ihr Platz ist nun frei. Gita ist jetzt das, was sie zu Hause auch war. Bäuerin.

Etela ist schon seit einigen Saisons hier. Sie fährt nur selten nach Hause. Die Wechsel zwischen Winter- und Sommersaison lassen das nicht zu. Ihr wäre das auch zu anstrengend. Außerdem, zu teuer. Ihre Familie hat zu Hause gar kein überschüssiges Einkommen. Etela sorgt dafür. Der Papa ist Gelegenheitsarbeiter. Die Mama, Leiharbeiter.

Der Transporter biegt von der Hauptstraße ab. Serfaus sieht Karinka auf dem Schild. Von Serfaus hat sie schon gehört. Ein Freund hat ihr von diesem Ort erzählt. Er hat dort als Abspüler gedient. Karinka erwartet nichts Berauschendes. Der Freund erzählte ihr von viel Arbeit. Aber auch von Discos und Freizeitbeschäftigung. Das hat sie neugierig gemacht.