Gaunerinnen - страница 2

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Er hatte panische Angst davor, dass ihre Beziehungen bekannt werden könnten, und verfluchte sich selbst wegen seiner Unvorsichtigkeit, aber nur solange, bis sein Engel auf Erden ihn umarmte. Sie duftete nach frischer Milch, die Linien ihres Körpers machten ihn verrückt. Er wusste nicht, dass er einer Betrügerin in die Falle gegangen war, denn sie sagte ihm, dass sie in die neunte Klasse gehe und schon sechzehn Jahre alt sei. Als er die Wahrheit erfuhr, war es zu spät, sich darum Sorgen zu machen: Getan ist eben getan. Es hatte ihn erschüttert, aber kaum ein Mann ist in der Lage, so einer Verlockung standzuhalten. Für das Mädchen war er der Erste, deswegen glaubte sie, dass er sie anbeten und auf alle ihre Launen eingehen sollte. Sonst drohte sie ihm, seiner lieben Frau einen unerwarteten Besuch abzustatten. Mit der Zeit bekam der Sportlehrer Angst vor Natalja und versuchte, seine Frau zu überreden, in die Hauptstadt zu ziehen. Den Umzug begründete er mit dem höheren Gehalt in Kiew. Nach einigen Monaten wurden die Einwohner des Viertels vom merkwürdigen Verschwinden des Sportlehrers mit seinem vor kurzem geborenen Baby überrascht. Diese Nachricht schien Natalja nicht weiter aufzuregen, sondern im Gegenteil sogar zu erheitern.

„Feigling!“, dachte sie. „Macht nichts, ich habe noch alles vor mir! Auf der Welt gibt es jede Menge Männer, die für Größeres bereit sind! Mein mit frischer Milch ernährter Körper wird mir Millionen bringen! Da bin ich mir sicher!“

Die Zeit verging, allmählich entwickelte das Mädchen prächtige Brüste, ihr Haar wuchs üppig. Glänzende Strähnen flossen über ihren Rücken bis zur schmalen Taille. Ihre breiten Hüften betonten eben jene Gitarrensilhouette, von der sie wusste, dass sie Männer lockt und anzieht. Das kindliche Lächeln auf den vollen roten Lippen und ihre Augen, blau wie Wellen der Ostsee, machten es schwer, den Blick von ihr abzuwenden. Nach dem Schulabschluss musste sie ihre Heimatstadt verlassen, denn sie stand in einem eindeutigen, so gut wie jedermann bekannten Ruf. Vermutlich hatten nur ihre Eltern keine Ahnung davon, und zwar aus einem einfachen Grund: Niemand traute sich, beim Hochwürdigen Herrn Priester über sein Töchterchen zu tratschen. Ihr Bruder, der tatsächlich Polizist wurde, schenkte den Gerüchten keinen Glauben. Er verhaftete die Klatschmäuler schlichtweg und verabreichte manchen von ihnen im Untersuchungsgefängnis eine Tracht Prügel. Seine Schwester hatte mit fast allen wohlhabenden verheirateten Männer der Stadt geschlafen. Sie interessierte sich nicht für ihre Altersgenossen, mochten diese auch echte Hengste sein. Nur reife und vermögende Männer weckten ihre Aufmerksamkeit. Sie schaffte es, von jedem etwas Geld zu erpressen. Natalja hatte gute Kleidung, fuhr nach Kiew auf der Suche nach neuen Sponsoren und fasste den ernsthaften Plan, später in die Hauptstadt zu ziehen. Das Publikum hier war viel zu klein für einen Star wie sie! Auch die Männer entsprachen nicht mehr ihrem Maßstab!