Gaunerinnen - страница 3

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Sie bekam ihr Abschlusszeugnis und machte sich auf, um neue Gipfel zu bezwingen…

Kiew empfing sie mit grellen Lichtern.

„Wie riesig!“ Sie genoss die Aussicht aus dem Autofenster, als sie zur Universität fuhr, um sich immatrikulieren zu lassen.

Nach einem Treffen mit dem Dekan wurde sie nicht nur an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben, sondern bekam auch ein Zimmer im Studentenwohnheim. Der alte Narr war begeistert von Nataljas zarter Stimme. Der Frechling starrte ununterbrochen auf den Ausschnitt ihres Kleides.

Sie strich seine Haare akkurat zurecht, die sich, mit einer Gelschicht bedeckt und seitlich gekämmt, kaum auf der Glatze hielten, streichelte leicht seinen Hals und lächelte nett. Saweli Rodionowitsch wurde auf der Stelle schwach und blickte verlegen auf die atmende Brust dieses Engels. Zwei schön geformte kleine Hügel hoben sich unwillkürlich bei jedem Atemzug.

Wie ein Vulkan brach rosige Haut hervor. Für einen Augenblick fühlte er sich wieder jung. Er wollte ihr in den Wahnsinn der Leidenschaft und Schlüpfrigkeit eintauchen. Natalja nutzte den Augenblick. Plötzlich fiel ihr wie zufällig die Dokumentenmappe auf den Boden. Mit geschmeidigen Körperbewegungen beugte sie sich nieder, biss sich unschuldig auf die Unterlippe und begann, ihre Papiere einzusammeln. Es schien ihm, als ob ein kalter Schweißtropfen über seinen Rücken liefe. Er war so unschlüssig hinsichtlich der Situation, in der er sich befand, dass er entschied, sich nicht von der Stelle zu rühren, bis seine bewährte, von kalter Logik gehärtete Vernunft ihm sagte, was er tun soll. Mehrere Minuten stand er wie versteinert und starrte auf die prallen, schwankenden Brüste des Mädchens, das die weißen, wie ihm schien, leeren Blätter auflas. Er schüttelte ruckhaft den Kopf, beugte sich über sie und machte sich gleich daran, ihr zu helfen. Es war der entscheidende Moment, auf den sie gewartet hatte!

„Jetzt habe ich dich erwischt!“, schoss es Natalja durch den Kopf.

Sie bedankte sich für die Hilfe und küsste ihn kindlich auf die Wange. Er errötete vor Glück und hörte nicht, was diese schöne Nixe sagte. Gleich, was sie ihn fragte, seine Antwort klang eindeutig: „Ja!“

Dieser Tag erwies sich nicht nur als wahrer Festtag im Nataljas Leben. Sie war jetzt Studentin an einer prestigeträchtigen hauptstädtischen Universität! Sie rief zu Hause an und erfreute ihre Familie mit dieser überraschenden Nachricht. Damit beseitigte sie alle Zweifel und widerwärtigen Gerüchte. So ein kluges Köpfchen konnte unmöglich eine billige Hure sein, wie böse Zungen gelästert hatten.