Aber es war nur Hoke Gilmer, ihr Ausbilder während des Programms, der für ein paar Minuten vor die Türe getreten war.
Riley unterdrückte ein Seufzen. Sie wusste bereits, dass Agent Crivaro heute nicht hier sein würde.
Gestern hatte er ihr zum Abschluss des Kurses gratuliert. Er meinte, er würde zusehen, zurück nach Quantico zu kommen. Es war offensichtlich, dass er schlichtweg keinen Nerv für Zeremonien oder Empfänge hatte.
Insgeheim hatte sie gehofft, dass Ryan vielleicht hereinschneien würde, um mit ihr den Abschluss des Sommer-Praktikantenprogramms zu feiern.
Natürlich wusste sie sehr wohl, dass sie nicht ernsthaft erwarten konnte, dass dies auch geschah.
Trotzdem stellte sie sich zwangsläufig vor, dass er vielleicht seine Meinung geändert hatte. Er würde auf die letzte Minute hier ankommen und sich für sein gestriges kühles Benehmen entschuldigen. Dann würde er endlich die Worte sagen, die sie so gerne von ihm hören wollte …
»Ich möchte, dass du an die Akademie gehst. Ich will, dass du deine Träume weiterverfolgst.«
Aber ganz klar, das würde nicht passieren …
Und je eher ich das kapiere, umso besser, dachte sie.
Die zwanzig Praktikanten stellten sich in drei Reihen für das Foto auf – die erste Reihe saß an einem langen Tisch und die anderen zwei Reihen standen dahinter. Da die Praktikanten in alphabetischer Reihenfolge angeordnet waren, befand sich Riley in der letzten Reihe zwischen den andern beiden Studenten, deren Nachname mit einem S begann – Naomi Strong und Rhys Seely.
Sie hatte Naomi oder Rhys nicht sonderlich gut kennengelernt.
Aber schließlich galt das beinahe für alle der anderen Praktikanten. Seit dem ersten Tag des zehnwöchigen Programms fühlte sie sich unter ihnen deplatziert. Dem einzigen Studenten, dem sie während der ganzen Zeit etwas nähergekommen war, war John Welch, der ein paar Studenten weiter links von ihr stand.
An jenem ersten Tag hatte John ihr erklärt, warum die anderen sie so komisch ansahen und über sie leise flüsterten …
»Fast jeder hier weiß, wer du bist. Du könntest also sagen, dass dein Ruf dir vorauseilt.«
Sie war schließlich die einzige Praktikantin, die schon etwas „Praktische Erfahrung“, wie man es landläufig nannte, geschnuppert hatte.
Beim Gedanken an das Wort unterdrückte sie einen weiteren Seufzer.