1903 erhoben sich die Herero-Stämme, um gegen die deutschen Kolonialherren zu kämpfen. Mehrere deutsche Einheiten wurden zerstört. Aber aus Deutschland traf Verstärkung ein. Maschinengewehre und Kanonen entschieden über den Ausgang des Kampfes. Herero wurde besiegt. Der Rest floh nach Norden. Unterwegs starben viele Menschen. Die Zahl der Herero sank um das Fünffache – auf 15—16 Tausend. Als Kaiser Wilhelm II. erfuhr, dass die Handlungen deutscher Soldaten nicht der christlichen Moral entsprachen, antwortete er: «Christliche Gebote gelten nicht für Heiden und Wilde.» 80.000 Herero-Rebellen, angeführt von ihrem Anführer Maharero, forderten die Aufhebung der Reservate, die Rückgabe von Land, das der indigenen Bevölkerung genommen wurde, die Vertreibung der deutschen Invasoren. Deutsche Truppen begannen, den Aufstand brutal zu unterdrücken. Die Aufständischen leisteten heroischen Widerstand, aber die enorme Überlegenheit in Waffen und in der Organisation der deutschen Truppen bestimmte den Ausgang des Kampfes. Nachdem die Kolonialisten die Hauptkräfte der Rebellen besiegt hatten, begannen sie mit der methodischen Vernichtung der Herero. Sie wurden in eine schwüle wasserlose Wüste getrieben, dem qualvollen Tod durch Durst, Hunger und Krankheit geweiht.
Nach der Niederlage der Herero revoltierten die Nama-Stämme. Sie wurden von Hendrik Witboy geleitet. Es gelang ihm, die Nama zu vereinen und sie zu einem Befreiungsaufstand zu erheben. Ein ganzes Jahr lang führte Witboy gekonnt die Schlachten, bis er bei einem Gefecht mit einer deutschen Patrouille ums Leben kam. Hendrik Witboy (1824—1905). Er war ein gebildeter Mann und ein guter Taktiker. In der Einheit der Afrikaner sah Witboy eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Kampf gegen die Kolonialherren und trat als erster für die Überwindung von Stammeskämpfen ein. Nach ihm setzten die Nama ihren bewaffneten Kampf weitere zwei Jahre fort. Aber auch hier wirkt sich die Überlegenheit deutscher Technik aus. Zu Beginn des Aufstands erklärte der Chef des deutschen Generalstabs, von Schlieffen, dass die Hottentotten, wie die Deutschen die Nama nannten, vollständig ausgerottet werden müssten. Infolgedessen überlebten von 200.000 Nama nicht mehr als 60.000.
Diese Ereignisse zeigten sich auch in der Metropole selbst – Deutschland. Einer seiner Ausbrüche führte sogar zur Auflösung des Reichstags. Den Anstoß gaben die Ereignisse in den deutschen Kolonien – die Aufstände der Herero und Nama (Hottentotten), die durch die Plünderung und Gewalt der deutschen Kolonialherren zur Verzweiflung getrieben wurden.