Сказки = Märchen - страница 4

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«Danke gehorsamst, habe heute gar keinen Appetit. Ich komme auch wegen etwas ganz anderem auf die Wiese. Ich soll heute vor den Gästen meines Vaters tanzen, und da will ich mich im Stillen ein wenig üben».

Zugleich schritt die junge Störchin in wunderlichen Bewegungen durch das Feld. Der Kalif und Mansor sahen ihr verwundert nach. Аls sie aber in malerischer Stellung auf einem Fuβ stand und mit den Flügeln anmutig dazu wedelte, da konnten sich die beiden nicht mehr halten. Ein unaufhaltsames Gelächter brach aus ihren Schnäbeln hervor, von dem sie sich erst nach langer Zeit erholten.

Der Kalif faβte sich zuerst wieder: «Das war einmal ein Spaβ», rief er, «der nicht mit Gold zu bezahlen ist. Schade, daβ die Tiere durch unser Gelächter sich haben verscheuchen lassen, sonst hätten sie gewiβ auch noch gesungen!».

Aber jetzt fiel es dem Groβwesir ein, daβ das Lachen während der Verwandlung verboten war. Er teilte seine Angst deswegen dem Kalifen mit.

«Potz Mekka und Medina! Das wäre ein schlechter Spaβ, wenn ich ein Storch bleiben müβte! Besinne dich doch auf das dumme Wort, ich bring’ es nicht heraus».

«Dreimal gen Osten müssen wir uns bücken und dazu sprechen: Mu – Mu – Mu – ».

Sie stellten sich gegen Osten und bückten sich in einem fort, daβ ihre Schnäbel beinahe die Erde berührten, aber, o Jammer! Das Zauberwort war ihnen entfallen, und so oft sich auch der Kalif bückte, so sehnlich auch sein Wesir «Mu – Mu» dazu rief, jede Erinnerung daran war verschwunden, und der arme Chasid und sein Wesir waren und blieben Störche.

III

Traurig wandelten die Verzauberten durch die Felder, sie wuβten gar nicht, was sie in ihrem Elend anfangen sollten. Aus ihrer Storchenhaut konnten sie nicht heraus, in die Stadt zurück konnten sie auch nicht, um sich zu erkennen zu geben, denn wer hätte einem Storch geglaubt, daβ er der Kalif sei, und wenn man es auch geglaubt hätte, würden die Einwohner von Bagdad einen Storch zum Kalif gewollt haben?

So schlichen sie mehrere Tage umher und ernährten sich kümmerlich von Feldfrüchten, die sie aber wegen ihrer langen Schnäbel nicht gut verspeisen konnten. Auf Eidechsen und Frösche hatten sie übrigens keinen Appetit, denn sie befürchteten, mit solchen Leckerbissen sich den Magen zu verderben. Ihr einziges Vergnügen in dieser traurigen Lage war, daβ sie fliegen konnten, und so flogen sie oft auf die Dächer von Bagdad, um zu sehen, was darin vorging.