Steinschlag im Suldnertal - страница 9

Шрифт
Интервал


Nach dem Frühstück gehen alle Beteiligten los zur Unfallstelle. Sie müssen die Straße halbseitig sperren. Die Talbewohner schimpfen etwas.

„Ausgerechnet zu der Zeit, zu der wir auf Arbeit müssen.“

Die Verspätungen werden in den jeweiligen Firmen schon Schäden hinterlassen. Im Raum um Prad und im Müstairtal, sind reichlich Firmen angesiedelt. Auch die Pendler, die in der Schweiz und im Grenzbereich arbeiten, schimpfen. Marco hat den Zeitpunkt schlecht geplant. Zumal das Tageslicht eh etwas auf sich warten lässt an der sehr dunklen Stelle des Tales.

Das Einrichten der Technik dauert etwas. An den Korb der Arbeitsbühne müssen noch Scheinwerfer montiert werden. Den Stromgenerator hat die Feuerwehr gleich mit gebracht.

Toni wirkt etwas unsicher auf der Plattform. Der Kollege von der Feuerwehr lacht ihn fast aus:

„Bist du nicht gewohnt. Keine Angst. Da passiert nichts.“

Sie kommen an der Stelle an, von der sich die Steine gelöst haben sollen. Bisher war das eine Vermutung. Hier ist die einzige Schanze, auf der sich eine derartige Menge an Steinen sammeln konnte. Volltreffer. Die Steine haben tatsächlich hier gelegen. Den Zweien wird umgehend klar, von allein können die sich unmöglich gelöst haben. Es bleibt zu klären, wie sich die Leute, welche die Steine lösten, bis hier her bewegen konnten. Toni sucht Hilfsmittel und Vorrichtungen, die das ermöglichen. Tatsächlich sind an kleinen Bäumchen, an Grasnarben und im Moos, Spuren zu sehen. Toni zieht auch davon Proben. Vielleicht ergibt sich eine Spur auf die verwendeten Hilfsmittel. An bestimmten Steinen sind Scheuerstellen sichtbar. Von diesen Stellen zieht Toni auch Proben. Etwas weiter oben findet Toni Reste von Textilien. Und kurz bevor sie zurück wollen, sieht Toni tatsächlich eine Tube mit Vaseline. Rüdiger, der Feuerwehrmann lacht.

„Die gleichen Funde haben wir bei Wohnungsbränden.“

An zwei – drei kleinen Birken zieht Toni noch Fingerabdrücke.

„Das muss jetzt reichen“, sagt er.

Die Feuerwehr samt Carabinieri ziehen ab. Ein paar Schaulustige sind stehen geblieben. Deren Fragen beantwortet Toni etwas wässrig.

„Wir untersuchen einen Unfall.“

Das reicht für die Passanten.

Die Zwei haben etwa einhundert Proben im Gepäck neben diversen Funden. Ein paar Textilreste, die Vaseline und sogar den Teil eines Preisschildes.