Reporter mit vier Frauen - страница 3

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Eine weitere Kollegin war Tanya, die achtundzwanzigjährige, strenge und ernste Redakteurin, die wusste, wie man sich beherrschte und wie man einen Text richtig formulierte. Sie kamen sich näher während der abendlichen Schichten in der Redaktion, wenn alle anderen schon gegangen waren. Eines Abends, als Gleb beinahe mit dem Kopf auf den Tisch fiel, brachte sie ihm leise eine Tasse Kaffee und sagte:

– Du machst das gut. Kaum zu fassen, dass du erst so kurz bei uns bist.

Der junge Mann nahm die Tasse, richtete sich auf und sagte errötend:

– Danke, liebe Tanya… Und auch für den Kaffee.

Von diesem Moment an begann Tanya, ihn häufiger zu einem Kaffee einzuladen, und bald wuchs ihre Freundschaft zu etwas mehr.

Vera, die rauchige Journalistin, schien die ruhigste unter ihnen zu sein. Sie schrieb Artikel über die städtische Kultur und wusste alles, was in der Stadt geschah. Vera zeigte ebenfalls Interesse an dem neuen Mitarbeiter, obwohl sie dies hinter einem strengen Professionalismus verbarg. Doch als sie ihn einmal beim Graffiti-Festival bemerkte, wie aufmerksam er ihren Erklärungen lauschte, fühlte sie plötzlich, dass sie viel mehr gemeinsam hatten, als sie dachte.

Und schließlich war da Irina, die erfahrene Kritikerin, die genug erlebt hatte, um keine Angst zu haben, offen ihre Meinung zu sagen. Auf den ersten Blick schien es, als hätten sie nichts gemeinsam – sie war bereits fünfunddreißig, viel klüger und schärfer in ihren Aussagen und dazu noch auffallend schön. Doch eines Tages entschied sich Irina, für Gleb vor der Chefredakteurin einzutreten und seinen Text zu verteidigen:

– Wissen Sie, Nina Wassiljewna, ich glaube, da ist ein interessanter Ansatz zu erkennen. Der Text mag roh sein, aber das Potenzial ist sichtbar.

Nach diesem Vorfall entwickelten sich warme Beziehungen zwischen den beiden, und eines Abends gingen sie zusammen essen. Während des Essens erzählte Irina ihm von ihren Artikeln und ihrem Leben in der Großstadt, und Gleb dachte: „Sie mag mich wirklich.“

So entwickelten sich seine Beziehungen zu jeder der vier jungen Frauen, ohne ihm viel Zeit zum Nachdenken zu lassen. Doch natürlich hatte das Schicksal andere Pläne für diesen vielseitigen und entschlossenen jungen Mann.

Eines Tages, als der übliche Arbeitstag in der Redaktion begann, erhielt Gleb eine Nachricht auf seinem Telefon. Sie war von Lena: „Gleb, ich muss mit dir sprechen. Es ist wichtig. Komm heute Abend vorbei.“